
Ab in die Sommerfrische!
Komödie nach Carlo Goldoni | 2021

Besetzung
Julia Borgmeier (Giacinta), Gislén Engelmann (Sabina), Reiner Gabriel (Ferdinando), Anatol Käbisch (Guglielmo), André Kudella (Filippo), Georg Peetz (Paolo), Stephan Schill (Leonardo), Clara Schoeller (Vittoria), Andrea Seitz (Sabina).
Regie: Kai O. Schubert
Bühnenbild: Janet Kirsten
Kostüme: Frauke Menzinger
Regieassistenz: Andrea Seitz, Hendrikje van de Ven
Beschreibung
Adel verpflichtet – auch wenn es auf Pump ist. Seit der Venezianer Carlo Goldoni vor 250 Jahren in seiner Komödientrilogie die Sommerfrische der besseren Gesellschaft aufs Korn nahm, haben sich zwar die Kostüme verändert, die Parallelen zu unserem modernen Leben jedoch sind unverkennbar. Das Verreisen als Statussymbol beispielsweise ist uns auch heute nicht fremd. Zog man damals zur Zeit der Weinfeste aufs Land und suchte dort die nobelsten Herbergen auf, um damit unter Bekannten und Freunden zu prahlen, so sind heute dekadente Kurztrips oder Fernreisen zu exotischen Zielen ebenso geeignet, zur Schau zu stellen, dass man dazugehört.
Im Stück treiben zwei alteingesessene Familien sich und ihren Anhang in hysterische Hektik und in den Bankrott – nur um standesgemäß ihren Urlaub antreten zu können. Am Luxusdomizil angekommen erwartet die Gesellschaft in sonniger Hitze die Tristesse jährlich wiederkehrender Rituale. Nur kein Stillstand. Spiel, Sex, Geld, Intrigen und hochdosiertes Wohlstandskalkül halten den dekadenten Mikrokosmos am Laufen – bis das letzte Herz vergeben, der letzte Ehevertrag unterzeichnet und der letzte Schuldschein unterschrieben ist. Dann heißt es: Ab nach Hause und auslöffeln, was man sich in der Sommerfrische eingebrockt hat!
Im Gewand einer Komödie zeigt Goldoni eine Welt, die von Sehnsucht, Habgier und brutaler sozialer Kontrolle regiert wird. Auch 250 Jahre nach der Uraufführung hat die Stücke-Trilogie das Zeug dazu, unserer Gegenwart den Spiegel vorzuhalten. Denn: „Eine Gesellschaft, die auf Pump lebt, alle sind bankrott, alles kracht zusammen – das kommt mir alles sehr aktuell vor.“ (Claus Peymann)
Carlo Goldoni, 1707 in Venedig geboren, gilt als der große Reformator des italienischen Theaters. An die 200 Stücke in allen dramatischen Gattungen sind bekannt. Er suchte die Tradition der Commedia dell’arte zu überwinden und schrieb, von den Ideen der Aufklärung beeinflusst, Sitten- und Charakterkomödien. Das Lustspiel Trilogia della villeggiatura - Die Trilogie der Sommerfrische - entstand 1761. Goldoni starb 1793 in Paris.
Fotos: Marcus Lieberenz
Video
Ab in die Sommerfrische! nach Carlo Goldoni - Video: Stephan Samuel from Theater Poetenpack Potsdam on Vimeo.
Presse
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Pressematerial |
Pressestimmen
Mainpost vom 06. September 2021 Potsdamer Neuste Nachrichten vom 02. Juli 2021 |
Bisherige Gastspiele
2022
Meilen (Schweiz)
Potsdam
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2021
Neuburg an der Donau
Bastheim
Magdeburg
Potsdam
Hundisburg
Repertoire
Dädalus und Ikarus
von Dario Fo, aus dem Italienischen von Renate Chotjewitz-Häfner | 2023
Dialogbühne Extra
Theater Poetenpack | 2023
Prinz Friedrich von Homburg
Heinrich von Kleist | 2023
Jeppe vom Berge oder Eine Nacht im Paradies
von Ludvig Holberg, in der Bearbeitung von Heinz Kreidl nach einer Übersetzung von Angelika Gundlach | 2023
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nach dem Roman von Brigitte Reimann | 2023
Der Schneegenbogen
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nach Ödön von Horváth / Bühnenfassung: Petra Wüllenweber | 2022
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nach Molière | 2022
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Komödie von Éric Assous | 2022
Ab in die Sommerfrische!
Komödie nach Carlo Goldoni | 2021
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Bürgerbühne "all inclusive" | 2021
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Jugendliche mit Schauspielern auf einer Bühne | 2015
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Farce von George Tabori | 2011
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Komödie von Kerstin Tomiak mit Musik aus ‚Don Giovanni’ | 2006
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ein Abend über Leben und Werk Mascha Kalékos mit Liedern von Kurt Weill | 2005
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Volksstück für einen Schauspieler von Reinhold Massag | 2002