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Minna von Barnhelm

Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing | 2014

Besetzung

Andreas Hueck (Major von Tellheim), Sophie Lochmann (Minna von Barnhelm), Simone Kabst (Franziska), Felix Isenbügel (Just / Riccaut de la Marliniere), Reiner Gabriel (Paul Werner), Wolfram Grüsser (Wirt).

Regie: Michael Neuwirth
Ausstattung: Janet Kirsten
Regieassistenz: Marie Baumgarten

Beschreibung

In seinem 1767 uraufgeführten Werk hinterfragt Lessing den rigiden Ehrbegriff seiner Zeit, führt eine der ersten selbstständig agierenden Frauengestalten auf der Bühne ein und erschafft eine neue Form der Komödie. Das noch heute viel gespielte Stück markiert einen Wendepunkt in der deutschen Literaturgeschichte, statt standardisierter Typen werden Charaktere auf die Bühne gebracht.

Der Siebenjährige Krieg ist vorbei und Major von Tellheim wurde aus der preußischen Armee entlassen. Unehrenhaft. Dabei hatte er nobel gehandelt und die von den sächsischen Ständen einzutreibende Kriegssteuer aus eigener Tasche vorgeschossen. Sein großzügiges Verhalten hat ihn jedoch nicht nur mittellos gemacht, sondern ihm auch den Vorwurf der Korruption eingebracht. Tellheim ist pleite, verwundet, in seiner Ehre beleidigt und wartet in einer schäbigen Unterkunft auf seinen Prozess. Da er sich seiner Verlobten Minna von Barnhelm nicht mehr für würdig hält, verweigert er den Kontakt zu ihr. Doch so lässt sich Minna ihrer Liebe nicht berauben. Sie lässt sich im selben Quartier nieder und erteilt dem Major mit Einfallsreichtum, List und Humor eine eindrückliche Lektion. Die selbstbewusste Frau holt den von starren gesellschaftlichen Mustern männlicher Vernunft geprägten Tellheim nach und nach zurück ins Leben und zwingt ihn in eine Situation, in der er handeln muss...

In der Inszenierung von Michael Neuwirth wird das Stück entstaubt und in unsere Zeit geholt, dennoch der Sprache Lessings treu geblieben.

Video

Pressestimmen

Schwäbische Zeitung vom 23. Februar 2016
„Das Theater [...] hat Lessings Lustspiel darstellerisch in die Jetztzeit gerückt, es kräftig aufgepeppt und ihm einen tragischen Ausgang verpasst. Der kam überraschend, aber nicht grundlos. Womit Neuwirth seine neuzeitliche Fassung konfrontiert, ist die Sprache Lessings. Die bleibt erhalten von der ersten Szene an.“

Deister- und Weserzeitung vom 19. Februar 2016
„Und: So weit, so gut - weil das "Poetenpack" [...] einfach ein tolles Ensemble ist und hinreißend Theater spielt.“

Märkische Allgemeine vom 19. Juli 2014
„Kein Satz klingt unzeitgemäß oder verschmockt. Die Aufführung, die auf Striche weitgehend verzichtet, beeindruckt durch den direkten Umgang mit einer nie altertümlich klingenden Sprache. Auch die Typen passen ins Panoptikum der Gegenwart.“

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 19. Juli 2014
„Das insgesamt homogene Ensemble folgt den Intentionen des Regisseurs mit Intensität. Für das etwas bizarr gezeigte Lustspiel vor der Pause sowie der abgründigen Tragödie, die kein Zeichen von Optimismus in sich trägt, haben sie jeweils eine wirkungsvolle Gestaltung parat.“

Bisherige Gastspiele

2017
Kaufbeuren

2016
Bensheim
Ravensburg
Pullach
Potsdam

2014
Doberlug-Kirchhain
Uebigau-Wahrenbrück OT Neudeck
Magdeburg
Potsdam
Eisenhüttenstadt
Fürstenwalde
Hundisburg

Repertoire

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